Vereinslandschaft in Sachsen – eine Datenanalyse. Teil 1: Vereinsanzahl und Vereinsdichte seit 1995

Wer sich schon einmal gefragt hat, wie viele eingetragene Vereine (e.V.) es in Deutschland überhaupt gibt und wie sich ihre Anzahl im Zeitverlauf entwickelt hat, wird ernüchternd feststellen: Abgesehen von bestimmten Vereinsformen (z.B. Sportvereine) gibt es kaum verlässliche Statistiken zur Vereinslandschaft. Aufgrund der vielfach erwähnten Wichtigkeit von Vereinen finde ich das enorm problematisch. Deshalb hier der Versuch, die Vereinslandschaft zumindest für den Freistaat Sachsen quantitativ zu erfassen und ihren zeitlichen sowie regionalen Verlauf darzustellen.


Es ist schon merkwürdig irgendwie. Einerseits hätten Vereine laut einer Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestageseine große gesellschaftliche Bedeutung“ und „eine wichtige kulturelle Funktion“. Möchte man andererseits aber wissen, wie es um die zahlenmäßige Entwicklung der Vereine steht, hat man das Gefühl, dass dieser Bereich dann doch nicht so wichtig ist. Denn interessanterweise gibt es hierzu erstaunlich wenige Erkenntnisse und eine wirklich mangelhafte Datenlage.

Es muss Anfang 2020 gewesen sein, als ich diese Lücke zumindest für den Freistaat Sachsen füllen wollte und nach Daten Ausschau hielt. Tatsächlich wurde ich fündig und erhielt nach einigen Wochen Arbeit ein ganz interessantes Ergebnis. Damit es nicht in der digitalen Schublade verschwindet, möchte ich für diesen Blogbeitrag meine damalige Arbeit nochmal herauskramen, meine Herangehensweise beschreiben und die Kernfrage beantworten: Wie hat sich die Vereinszahl zwischen 1995 und 2019 im Freistaat Sachsen entwickelt? Es stehen also die zeitliche Entwicklung der Vereinsdichte und der Vereinszahlen im Fokus. In späteren Artikeln werde ich noch etwas tiefer eintauchen und regionale Aspekte einbeziehen.

Bevor ich auf die Ergebnisse eingehe, will ich auf den Datenerhebungsprozess, die Qualitätssicherung und die Grenzen meiner Daten verweisen. Wen das nicht interessiert, springt einfach direkt zu den Ergebnissen.

Erhebung, Qualität & Grenzen meiner Daten

Bis vor einigen Jahren gab es kein zentrales Vereinsregister, was natürlich Analysen enorm erschwerte. Wer Zahlen zu registrierten Vereinen haben wollte, musste stattdessen die regional zuständigen Amtsgerichte einzeln kontaktieren und die Daten aufwendig manuell zusammenstellen. Mittlerweile sind die Daten zu allen aktiven und aufgelösten Vereinen einfacher zugänglich: im Gemeinsamen Registerportal der Länder (Handelsregister). Aber die Hürden, diese Daten für eine Analyse zu verwenden, sind trotz der Existenz dieser Plattform hoch.

So sind in den Angaben immer wieder Tippfehler enthalten und der Vereinssitz ist in unzähligen Fällen nicht präzise angegeben. Zudem werden die Daten nicht zum Download angeboten und selbst Datenanfragen bringen keinen Erfolg („technisch nicht möglich“). Entsprechend hoch war der Aufwand, diese Daten zu beziehen und aufzuarbeiten. Wer hierzu mehr erfahren möchte, öffnet einfach die folgende Box:

Mein Ziel: Daten zu allen seit 1990 in sächsischen Registern eingetragenen Vereinen besorgen + eindeutige Zuordnung aller Vereine zu den im Jahr 2020 existierenden 419 sächsischen Gemeinden.

Schritt 1: Die technische Basis des Datenbezugs ist das sogenannte Webscraping-Verfahren – Rohdaten systematisiert sowie automatisiert abgreifen und tabellarisch aufbereiten. Da im Handelsregister ein Schutz vor zu häufigen Zugriffen eingebaut ist, wurde die Software entsprechend langsam laufen gelassen. Über mehrere Wochen konnte ich so jeden jemals in Sachsen eingetragenen Verein inklusive des Namens, des Vereinssitzes und des Eintrags-/Löschdatums beziehen. Am Ende hatte ich einen Rohdatensatz von rund 43.000 eingetragenen Vereinen.

Im Schritt 2 der Datenkontrolle habe ich mir die Rohdaten angesehen und recht schnell die oben beschriebenen inhaltlichen Fehler entdeckt. So hat sich laut Registerangabe beispielsweise ein Verein im Jahr 5005 aufgelöst. Zudem waren die Gemeinden, in welchen die Vereine ihren Sitz angaben, sehr häufig falsch geschrieben. Oder der Sitz wurde schlicht nicht präzise angegeben. Beispielsweise fehlte häufig die Postleitzahl, was gerade dann, wenn ein Gemeindename in Sachsen mehrfach vorhanden ist, Zuordnungsprobleme verursacht. Wurde im Register bspw. „Plauen“ ohne eine Postleitzahl eingetragen, so war natürlich nicht ersichtlich, ob der Verein seinen Sitz im Dresdner Stadtteil oder im Vogtländischen Plauen hatte. Oder es wurden Gemeinden eingetragen, welche es mittlerweile gar nicht mehr gibt oder zum Stadtteil einer anderen Gemeinde wurde. Darüber hinaus gab es noch eine Reihe weiterer Probleme, welche aber auch aus Platzgründen hier nicht weiter diskutiert werden sollen.

Die Gründe für die genannten Ungenauigkeiten liegen wahrscheinlich in der ausschließlichen Betrachtung der kostenfrei abrufbaren Informationen. Die Amtsgerichte verwiesen bei Nachfragen auch stets auf die originalen Dokumente, welche online (gebührenpflichtig) sowie analog bei den Amtsgerichten eingesehen werden könnten. Diese Vorgehensweise wäre für meine Datenanalyse natürlich überhaupt nicht praktikabel. Andererseits wollte ich Fälle, welche die aufgezählten Fehler aufwiesen, aber auch nicht einfach ausschließen. Denn das Ziel war die maximale Vollständigkeit der Daten. Daher folgte im Schritt 3 eine aufwändige Datenbereinigung: Selbstverständlich kann dadurch auch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass bei 43.000 Fällen Fehler unentdeckt bleiben. Durch folgendes Vorgehen sollten sie jedoch auf ein Minimum reduziert worden sein:

  1. Zum einen wurden Plausibilitätstest der Eintrags- und Löschdaten durchgeführt, wodurch jene Angaben, die eindeutig falsch oder unplausibel waren, korrigiert oder gelöscht wurden. Da die Betrachtungszeit der Daten mit dem Jahr 1995 beginnt, wurden außerdem alle Fälle entfernt, deren Löschdatum vor dem Jahr 1990 lag (>5.000 Vereine).
  2. Nun sollte die Gemeindezuordnung umgesetzt werden:
    1. Um den Vereinen anhand der angegebenen Vereinssitze die 2019 offiziell existierenden Gemeinden zuordnen zu können, wurden eine Liste vorbereitet, welche alle Gemeindenamen enthält, die es in Sachsen seit 1990 gegeben hat. Da ein Verein auch Gemeindeteile als Sitz eintragen lassen kann, wurden auch diese integriert. Anschließend sollten alle Gemeinden und Gemeindeteile aus der Liste entfernt werden, deren Namen sich doppeln bzw. zu stark ähneln.
    2. Gemeindezuordnung: Viele Vereinssitze konnten anhand der erzeugten Liste automatisch zugeordnet werden. Übrig blieben rund 25.000 Vereine, welche durch manuelle Nacharbeit zugeordnet wurden. Viele Fälle waren eindeutig und konnten relativ problemlos ergänzt werden. Bei Gemeinde-/Gemeindeteilbezeichnungen, die in Sachsen historisch mehrfach vorkamen oder aktuell noch mehrfach vorkommen, war dies nicht so einfach möglich. Für solche Fälle wurde die geografische Plausibilität geprüft. Wurde neben der Sitzangabe noch eine weitere Anschrift angegeben, so wurde geprüft, wie weit die angegebenen und potentiell möglichen Gemeinden bzw. Gemeindeteile geografisch von der Zweitanschrift entfernt liegen. Bei eindeutigen Ergebnissen wurde sich für jene entschieden, welche eine vergleichsweise auffällige Nähe besitzt. Lagen die doppelt vorkommenden Gemeinden ähnlich weit entfernt, wurde diese Sitzangabe nicht zugeordnet.
    3. Für die >3.000 Vereine, die bis zu diesem Schritt nicht zugeordnet werden konnten, wurde schließlich noch der Vereinsname hinzugezogen. Zum einen konnte dieser online recherchiert werden. Zum anderen enthalten sie häufig geografische Hinweise (z.B. Silberstadt Freiberg e. V.).

Anschließend folgte die Prüfung auf Existenz von Duplikaten. Nachdem auch diese geprüft und entsprechend eingearbeitet bzw. gelöscht wurden, lag der finale Datensatz nun endlich vor.

Nach der ganzen Arbeit hatte ich schließlich einen Datensatz mit mehreren Zehntausend eindeutig zugeordneten Vereinen, welche zwischen 1995 und Ende 2019 in sächsischen Registern eingetragen waren. Bevor die Analyse beginnt, folgte anschließend aber zuerst einmal der Vergleich mit dem wissenschaftlichen Stand. Hierfür vergleiche ich Teile meiner Daten mit anderen Studien, um auszuloten, inwiefern sich die Ergebnisse ähneln. Eine hohe Ähnlichkeit ist ein Hinweis auf eine gute Datenqualität.

Das Problem war nur, dass aufgrund der geschilderten Probleme nicht viele gute Studien existierten. Ich habe lediglich zwei recht passende Untersuchungen gefunden, welche die Vereinsdichte (Vereinsanzahl je Einwohner) für einzelne Jahre berechnet haben. Diese Kennziffern lassen sich wunderbar mit meinen Daten berechnen, wodurch hier ein Vergleich erfolgen kann. Und dieser zeigte eine überaus hohe Ähnlichkeit. Wer mehr zum Studienvergleich und auch zu den Grenzen meiner Daten wissen will, öffnet einfach die jeweilige Box:

Pechlaner und Reuter (2013) berichteten für das Jahr 2008 eine bundesweite Vereinsdichte von 6,77 Vereinen pro 1.000 Einwohner. Sachsen lag mit 6,81 etwas höher. Ihren Daten zufolge waren zu diesem Zeitpunkt sachsenweit 28.809 Vereine registriert. Wohingegen Pechlaner und Reuter für die jeweiligen Auszüge aus den Vereinsregistern noch alle 398 zuständigen Amtsgerichte in Deutschland separat kontaktieren mussten, konnte Krimmer et al. (2018) bereits auf das Gemeinsame Registerportal der Länder zurückgreifen. Sie berichteten für den August 2016 eine deutschland- und sachsenweite Vereinsdichte von 7,3 Vereinen pro 1.000 Einwohner. Die im Freistaat registrierte Vereinsanzahl betrug laut der Autoren 29.777.

Werden diese Entwicklungen mit meinen Daten verglichen, zeigen sich hohe Übereinstimmungen: So kann für 2008 eine Vereinsdichte von 6,81 bestätigt werden und auch 2016 zeigen sich auf Basis meiner Daten mit 7,24 nur geringfügige Abweichungen zu den Ergebnissen von Krimmer et al. (2018). Insgesamt kann damit sowohl von einer hohen Validität als auch von einer hohen Reliabilität der vorliegenden Daten ausgegangen werden.

Für die Interpretation der nachfolgenden Ergebnisse müssen mehrere Aspekte bedacht werden:

  1. Die Daten beziehen sich auf die Anzahl der Vereine.
  2. Es kann nichts zur Aktivität oder zur Größe der jeweiligen Vereine ausgesagt.
  3. Es kann nichts zur Reichweite der jeweiligen Vereine ausgesagt werden.
  4. Es ist unklar, wie viele Karteileichen (also inaktive Vereine) in den Registern und damit auch im Datensatz enthalten sind.

Auf Basis der Registerdaten lässt sich also nicht sagen, ob ein Verein überregional tätig ist oder wie viele aktive Mitglieder er hat. Möglicherweise kann also nicht ohne weiteres von einer hohen (niedrigen) Vereinsanzahl auf eine hohe (niedrige) ehrenamtliche Aktivität geschlossen werden. Die pure Vereinsanzahl ist lediglich als ein Hinweis auf die regionale soziale Aktivität zu verstehen. Zudem lässt sich nicht sagen, wie viele Vereine vielleicht schon lange nur noch als Kartei existieren. Mehrere Telefonate mit den Registerstellen ergaben jedoch, dass in den letzten Jahren viel Wert auf Bereinigungen gelegt wurde.

Ergebnisse

Vereinsdichte: kontinuierlicher Anstieg

Wohingegen die oben genannten Vergleichsstudien eine Einsicht in die Vereinszahlen zu einem bestimmten Zeitpunkt ermöglichen, ist der Vorteil meiner Analyse die langjährige Betrachtung. Und weil wir gerade bei der Vereinsdichte waren, fange ich am besten mit ihr an.

Wie in der Abbildung zu erkennen ist, wächst die Vereinsanzahl pro Einwohner kontinuierlich an: Zwischen 1995 und 2019 erhöhte sich die sächsische Vereinsdichte von 4,4 auf 7,3 Vereine je 1.000 Einwohner.

Vereinsdichte in Sachsen, 1995-2019

Für die Interpretation muss jedoch bedacht werden, dass hier die Entwicklung der Bevölkerungsgröße inkludiert ist. Was heißt das? Naja, steigt die Vereinsdichte an, heißt das erstmal nur, dass sich die Vereinszahlen positiver (bzw. weniger schlecht) entwickeln als die Bevölkerungsgröße. Ein Anstieg der Vereinsdichte kommt also auch dann zustande, wenn die Vereinszahlen bspw. fallen, während die Bevölkerungsgröße schlicht noch schneller sinkt. Da bekannt ist, dass Sachsen schrumpft, ist jetzt natürlich ein Blick auf die absolute Anzahl aller eingetragenen Vereine in Sachsen interessant.

Anzahl sächsischer Vereine: Anstieg mit abflachender Tendenz

Die gute Nachricht lautet: Die Zahl der in Sachsen eingetragenen Vereine verzeichnet seit der Wende einen kontinuierlichen Anstieg. Waren Ende 1994 rund 18.850 Vereine registriert, stieg ihre Anzahl bis zum Dezember 2019 auf knapp 30.000 Stück.

Anhand der Wachstumsrate (gelbe Linie) ist jedoch auch zu erkennen, dass sich das Wachstum recht deutlich verlangsamt. War zwischen 1994 und 1995 beispielsweise noch ein 7,3 prozentiger Anstieg zu erkennen, flacht dieser immer weiter ab und betrug 2019 nur noch rund 0,4 Prozent.1Hier muss natürlich auch der Basiseffekt beachtet werden. Über den gesamten Freistaat hinweg nimmt die Vereinsanzahl also weiterhin zu, wenngleich deutlich langsamer als in den 1990er und Nullerjahren.

Anzahl sächsischer Vereine zwischen 1995 – 2019 (absolut & Wachstumsrate ggü. Vorjahr)

Wenn die Anzahl der registrierten Vereine also insgesamt ansteigt, kann geschlussfolgert werden, dass sich insgesamt weniger Vereine auflösen (bzw. aus den Registern gelöscht werden) als neue entstehen. Der abflachende Anstieg aber deutet auf eine sich langfristig ändernde Relation zwischen Löschungen und Eintragungen hin. Da mein Datensatz die Lösch- und Eintragsdaten enthält, können wir auch diese Annahme prüfen.

Die Anzahl neu gegründeter Vereine schrumpft

In der Tat sinkt die Anzahl der jährlich neu eingetragenen Vereine zwischen 1995 und 2019 kontinuierlich: So wurden im Jahr 1995 insgesamt 1.684 Neueintragungen registriert (blaue Linie), wohingegen 2019 nur noch rund 503 neue Vereine hinzukamen. Die Anzahl aller Löschungen (rote Linie) hingegen hat sich zwischen 1994 und 2009 mehr als verdoppelt (von 312 auf 635). Seit etwa Ende der Nullerjahre jedoch sinken die Löschzahlen wieder und verlaufen in etwa parallel zu den Neueintragungen.2In den Registern wird von „Eintragung“ und „Löschung“ gesprochen. Obwohl Vereine auch ohne Eintragung existieren können, erhalten sie durch diesen Vorgang jedoch bedeutsame Vorteile. Weil daher davon auszugehen ist, dass sich existierende Vereine in aller Regel eintragen lassen, verwende ich die Begriffe (Auflösung/Löschung & Gründung/Eintragung) hier also synonym.

Werden von den Eintragungen die Löschungen subtrahiert, erhalten wir das Saldo (graue Balken). Ist er positiv, wurden demzufolge mehr Vereine registriert als gelöscht – die Vereinslandschaft wächst. Und im Kern ist das auch der bisherige Trend: Der Saldo aus Vereinseintragungen und -löschungen ist insgesamt positiv, wenngleich sein deutliches Absinken im Zeitverlauf auffällt. Im Jahr 2014 ist ein historisch relativ markanter Punkt zu erkennen: Hier lagen die Eintragungen und Löschungen eng beieinander, was bedeutet, dass die sächsische Vereinslandschaft beinahe geschrumpft wäre. Seit circa 2015 ist der Saldo auf niedrigem Niveau relativ stabil.

Eingetragene Vereine in Sachsen: Anzahl der jährlichen Eintragungen, Löschungen & Saldo (1995-2019)

Fazit: 24 Jahre Anstieg mit Stagnationstendenz auf niedrigem Niveau

Wie sich gezeigt hat, ist die Anzahl der Vereine im Freistaat Sachsen kontinuierlich angestiegen. Wuchs ihre Zahl in den 1990er Jahren stark, schwächte sich der Anstieg im Zeitverlauf aber deutlich ab.

Dieser Trend zeigt sich besonders mit dem Fokus auf die Eintragungen und Löschungen der sächsischen Vereine: Im Zeitverlauf wurden pro Jahr immer weniger Neugründungen registriert, während die Vereinslöschungen bis Ende der Nullerjahre kontinuierlich anstiegen. Im Jahr 2014 näherten sich beide Entwicklungen derart an, dass es zum ersten Mal seit der Wende beinahe zu einer Schrumpfung der Vereinslandschaft gekommen wäre. Bis Ende 2019 verliefen beide Entwicklungen parallel innerhalb eines Abwärtstrends.

Im Kern könnte man das Fazit vielleicht wie folgt zusammenfassen: Dass die Vereinslandschaft im Freistaat wächst, liegt also nicht an einer steigenden Anzahl an Neugründungen, sondern am Trend abnehmender Löschzahlen. Das ist interessant und zeigt, dass diese Entwicklung weiter beobachtet werden sollte. Denn die Tendenz zeigt klar in die Richtung einer stagnierenden bis sich negativ entwickelnden Vereinslandschaft.

Dieses Fazit bezieht sich allerdings ausschließlich auf die Anzahl aller Vereine in Sachsen. Es ist durchaus möglich, dass sich die Entwicklungen regional deutlich unterscheiden. Dieser Vermutung werde ich im nächsten Blogbeitrag nachgehen.

  • 1
    Hier muss natürlich auch der Basiseffekt beachtet werden.
  • 2
    In den Registern wird von „Eintragung“ und „Löschung“ gesprochen. Obwohl Vereine auch ohne Eintragung existieren können, erhalten sie durch diesen Vorgang jedoch bedeutsame Vorteile. Weil daher davon auszugehen ist, dass sich existierende Vereine in aller Regel eintragen lassen, verwende ich die Begriffe (Auflösung/Löschung & Gründung/Eintragung) hier also synonym.
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  • Beitrags-Kategorie:Allgemein